Open Industry 4.0 Alliance auf der Hannover Messe 2024: Digitaler Zwilling, Digital Product Passport und gemeinsame Industrie-Initiativen im Fokus
Allianz präsentiert industrie- und technologieübergreifende Implementierungsprojekte für mehr Interoperabilität bei der Umsetzung bestehender und zukünftig geltender gesetzlicher Regularien
Reinach, Schweiz, 27.03.2024 – Die Open Industry 4.0 Alliance ist auch in diesem Jahr wieder vom 22. bis zum 26. April auf der Hannover Messe in Halle 15 an Stand E40 vertreten– fünf Jahre nach der Gründung der Allianz auf genau dieser Messe. Durch die Umsetzung der Projekte der Open Industry 4.0 Alliance soll die Interoperabilität zwischen führenden Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen noch weiter erhöht und dadurch vorhandene, sowie zeitnah geltende Regularien für eine Steigerung der wirtschaftlichen Effizienz optimal genutzt werden. Einer der Hauptschwerpunkte ist weiterhin der Digitale Zwilling. Hierbei geht es insbesondere um die Frage, wie sich die Vorbereitung von Industrieunternehmen auf zeitnah in Kraft tretende EU-Regularien – etwa den Digital Product Passport und den Cyber Resilience Act – auf technologischer Ebene gestaltet.
Um das Thema Digitaler Zwilling spielerisch erlebbar zu machen, wird die Community Aktivität und der Wettbewerb „Follow The Digital Twin“ – bereits auf der SPS 2023 in Nürnberg ein großer Erfolg – auf der Hannover Messe mit noch mehr Mitgliedern stattfinden und wird durch eine Umstellung der genutzten Plattform noch interoperabler. Die teilnehmenden Organisationen erstrecken sich aus bestehenden Mitgliedsfirmen, Partnerorganisationen sowie Endanwendern.
Ziel des Wettbewerbs ist es, allen Messebesuchern die Möglichkeit zu geben, sich über das Konzept des Digitalen Zwillings zu informieren, dieses in spielerischer Weise praktisch zu erleben und Bedenken vor einer vermeintlich hohen Komplexität zu zerstreuen. An den Messeständen der Aussteller markieren QR-Codes den Digitalen Zwilling eines Geräts, den Messebesucher scannen können, worauf sich anschließend eine dazugehörige Web-App mit weiteren Informationen öffnet. Teilnehmer, die die Digitalen Zwillinge identifizieren und scannen konnten, nehmen am Stand der Allianz an einer Verlosung teil. Am Stand der Open Industry 4.0 Alliance werden auch Produkte und Lösungen von Mitgliedsunternehmen wie AS-Schneider, Concept Reply, Dunkermotoren, Hilscher, KUKA und deren Tochterunternehmen Device Insight sowie Kübler gezeigt.
Ein zweiter Themenschwerpunkt wird der Digital Product Passport (DPP) – eine EU-Initiative im Rahmen der Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR)-Richtlinie – sein. Der DPP wird derzeit durch die europäische Standardisierungsorganisation CEN/CENELC definiert und soll bereits ab 2026 für erste Produktgruppen – etwa Batterien in Elektroautos – verpflichtend werden. Um sich dieser regulatorischen Herausforderung praxisorientiert zu stellen, hat die Open Industry 4.0 Alliance bereits im vergangenen Jahr ein arbeitsgruppenübergreifendes Projekt gestartet, das sich neben der technischen Grundlagenarbeit auch ganz bewusst mit der Frage beschäftigt, wie mit Blick auf die Aufwandsaspekte dieser Regulierung ein produzierendes Unternehmen aus der Not eine Tugend machen kann. Besucher erhalten am Stand, im Rahmen einer praxisnahen Demonstration am Beispiel einer Fahrradproduktion, konkrete Einblicke, wie die Ausgestaltung des Produktflusses und des End-to-End-Lifecycle-Managements mit DPP prozessual konkret umsetzbar ist.
„Die Umsetzung dieser neuen Richtlinie macht es erforderlich, stets korrekte, aktuelle Daten im richtigen Format aus verschiedenen Systemen an die richtige Stelle zu adressieren. Ein sehr aufwändiger und für jedes Unternehmen individuell zu betrachtender Prozess. Wir stellen uns deshalb der Frage, auf welche Weise dieser Komplex mithilfe effizienter Musterlösungen angegangen werden kann“, erklärt Rüdiger Fritz, Director Product Management bei SAP und einer der aktivsten Mitwirkenden bei der Open Industry 4.0 Alliance. „Unser Augenmerk liegt darüber hinaus darauf, Unternehmen zu befähigen, auf dem Weg der Implementierung maximale Vorteile für ihre Produkte oder die zugrundeliegenden Business-Prozesse zu schaffen. Beispielsweise, indem man Synergieeffekte identifiziert und entlang der Pflichtübung DPP auch Mehrwerte – etwa in Form von Prozessoptimierungen oder durch neue Geschäftsmodelle – schafft.“
Neben dem Digital Twin und DDP ist das Vulnerability Management im Rahmen des kommenden Cyber Resilience Act [1] der Europäischen Union auch ein Thema auf der Hannover Messe für die Allianz. Mit diesem sollen „horizontale Cybersicherheitsanforderungen für Produkte mit digitalen Elementen“ reguliert werden. In diesem Zusammenhang hat das BSI technische Richtlinien (TR-03183, beziehungsweise TR-03183-2) [2] zu den Cyber-Resilienz-Anforderungen an Hersteller und Produkte herausgegeben, in denen formelle und fachliche Vorgaben für die Software Bill of Materials (SBOM) beschrieben sind. Bislang ist Vulnerability Management – vor allem geräteübergreifend – noch kaum automatisiert.
Darüber hinaus werden auch die Industrie-Initiativen Manufacturing-X und Factory-X sowie das Remote Device Management und Instrumentationsmanagement in herstellerübergreifenden Umfeldern wichtige Themen der Allianz auf der diesjährigen Hannover Messe sein.
Auf der Hannover Messe 2024 stehen Ekrem Yigitdoel, Geschäftsführer der Allianz und der Implementation GmbH der Open Industry 4.0 Alliance, Ricardo Dunkel, Technical Director der Open Industry 4.0 Alliance sowie Vorstände teilnehmender Mitgliedsunternehmen für Pressegespräche gerne zur Verfügung. Termine können unter oia_de@berkeleypr.com vereinbart werden.
Bildmaterial zur Pressemitteilung steht hier zum Download zur Verfügung.
Mehr Informationen zur Open Industry 4.0 Alliance auf der Hannover Messe 2024 unter: https://openindustry4.com/events/oi4-alliance-at-the-hannover-messe-2024/
Quellen:
[1] https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/library/cyber-resilience-act
Über die Open Industry 4.0 Alliance:
Die Open Industry 4.0 Alliance agiert als ein partnerschaftlicher Zusammenschluss führender Industrieunternehmen, die sich pragmatisch an der Umsetzung herstellerübergreifender Industrie 4.0-Lösungen und -Services für Fertigungsanlagen und automatisierte Warenlager beteiligen. In Industrie- und Technologiearbeitsgruppen erarbeiten Branchenexperten Use Cases und setzen diese basierend auf der OI4-Referenzarchitektur technisch um. Diese Lösungen werden zusammen mit Implementierungshilfen in der Community geteilt und auch außerhalb der Alliance verfügbar gemacht. Die Allianz wurde im April 2019 ins Leben gerufen. Der Vereinssitz ist Reinach, Schweiz.
Weitere Informationen: https://openindustry4.com/
Pressekontakt:
Open Industry 4.0 Alliance
Felicitas Schurig, Berkeley Kommunikation
Tel. +49 89 747 262 41
E-Mail: oia_de@berkeleypr.com