Open Industry 4.0
30.10.2023

SPS 2023 in Nürnberg:

Über Digitale Zwillinge, digitale Produktausweise und interoperables Vulnerability Management

Open Industry 4.0 Alliance startet weitere Industrie- und Technologieübergreifende Implementierungsprojekte.

                Reinach, Schweiz, 30.10.2023Bereits zum vierten Mal ist die Open Industry 4.0 Alliance auf der SPS vom 14. bis 16. November 2023 in Nürnberg in Halle 5, Stand 160 vertreten. Zuletzt war die Allianz im Frühjahr dieses Jahres auf der SPS Italia sowie auf der hi Tech & Industry Scandinavia in Dänemark präsent. Auf der Nürnberger SPS steht der Digitale Zwilling im Vordergrund, und wie sich Unternehmen in der Praxis auf kommende EU-Vorschriften, etwa den Digital Product Passport und den Cyber Resilience Act, auf technologischer Ebene vorbereiten. „Follow The Digital Twin“ ist zudem ein Wettbewerb, mit dessen Hilfe Standbesucher die Interoperabilität standardisierter Digitaler Zwillinge visuell erleben und dabei einen Preis gewinnen können. Im Jahr 2019 auf der Hannover Messe gestartet, hat sich die Allianz mit 103 Mitgliedern zu einer echten Community der Praktiker entwickelt.

„Unser Motto lautet 'Better together' und damit bringen wir frischen Wind in die Industrie 4.0 Landschaft“, erklärt Ekrem Yigitdöl, Geschäftsführer der Open Industry 4.0 Alliance. „In konkreten Implementierungsprojekten führen wir Standards zusammen und stärken die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. So erreichen wir für unsere Mitglieder und deren Kunden gemeinsam mehr."

Die Einführung und der Umgang mit Digitalen Zwillingen ist weniger komplex, als es mancher Industrieteilnehmer vermutet. Um dies für Messebesucher direkt erfahrbar zu machen, organisiert die Allianz den Wettbewerb „Follow the Twin“, der quer über die Messe zu Ständen von 13 Allianzmitgliedern [1] führt. An den Ständen der Aussteller markieren QR-Codes den Digitalen Zwilling eines Geräts, den der Messebesucher scannen kann und eine dazugehörige Web-App öffnet sich. Wer fünf oder mehr der Digitalen Zwillinge findet und einscannt – die von den Unternehmen allesamt in einem Format gemäß der AAS strukturiert sind – dem winkt am Stand der Allianz ein Preis.

Ein anderer Themenschwerpunkt ist der Digital Product Passport, einer Initiative der Europäischen Kommission im Rahmen des sogen. Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR) – oder kurz gesagt eines weiteren Bausteins des „European Green Deal“ . Der DPP wird derzeit durch die europäische Standardisierungsorganisation CEN/CENELC definiert und soll bereits ab 2026 für erste Produktgruppen verpflichtend werden. „Was Praxisorientierung bedeutet, lässt sich am Beispiel des Digital Product Passport erklären, der etwa 2026 für Batterien in Elektroautos verpflichtend werden soll“, erklärt Christoph Hock, strategischer Projektleiter bei der Open Industry 4.0 Alliance.

„Zum DDP haben wir gerade ein arbeitsgruppenübergreifendes Projekt gestartet, dass sich neben der technischen Grundlagenarbeit ganz bewusst mit der Frage beschäftigt, wie sich aus der Not eine Tugend machen lässt. Wir möchten uns auf das positive fokussieren. Die Umsetzung der regulatorischen Vorgabe erfordert es, aus verschiedenen Systemen die richtigen, stets aktuellen Daten im richtigen Format an die richtige Stelle zu schreiben. Das ist sehr aufwendig und für jedes Unternehmen durchaus unterschiedlich. Daher stellen wir uns die Frage, wie dieser Komplex im Sinne von effizienten Musterlösungen angegangen werden kann - und noch viel wichtiger: Wie kann ich dafür sorgen, dass auf dem Weg der Implementierung Vorteile für meine Produkte oder meine zugrundeliegenden Business Prozesse generiert werden?“, beschreibt Rüdiger Fritz, Director Product Management bei SAP und Working Group Lead der Open Operator Cloud bei der Open Industry 4.0 Alliance.

Der dritte Themenschwerpunkt neben Digital Twin und DDP ist schließlich das Vulnerability Management im Rahmen des kommenden Cyber Resilience Act [2] der EU. Dieser wird „horizontale Cybersicherheitsanforderungen für Produkte mit digitalen Elementen“ regulieren. In diesem Zusammenhang hat das BSI Technische Richtlinien zu den Cyber-Resilienz-Anforderungen an Hersteller und Produkte herausgegeben ([3] TR-03183 bzw. TR-03183-2), die formelle und fachliche Vorgaben für die Software Bill of Materials (SBOM) beschreiben. Bislang ist Vulnerability Management – vor allem über die vielen verschiedenen Geräte hinweg – noch kaum automatisiert. Die Remote Device Management Workgroup der Allianz wird eine Demo für interoperables Vulnerability Management zeigen, die auf dem Rahmenwerk der Asset Administration Shell (AAS; „Verwaltungsschale“) und den Technischen Richtlinien des BSI für SBOM aufsetzt.  

 

Weitere Informationen zum Auftritt der Open Industry 4.0 Alliance:

Besucher-Wettbewerb „Follow the Twin“: https://openindustry4.com/events/sps2023/follow-the-twin-challenge-at-sps-2023/ 

SPS-Bühnentalk: „Was der Digitale Zwilling auf Basis der AAS für mittelständische Komponentenhersteller bedeuten kann - Ein Beispiel aus der Praxis eines Komponentenherstellers.“ Die Rolle der Asset Administration Shell (AAS; "Verwaltungsschale") und die Vorteile des Digitalen Zwillings. Ein Kurzvortrag von Christian Günther Topic Owner Digital Twin bei Conplement und Markus Weishaar Director IIoT and Services bei Dunkermotoren GmbH, beide für die Open Industry 4.0 Alliance aktiv

Am 14. November 2023 von 16:20 bis 16:40 Uhr in Halle 8, 410, Forum Halle 8

Networking Event: OI4 Lounge am Stand der Allianz (H5/160) am 15.11.2023 ab 16:30 Uhr. Suchen Sie zwanglos den Dialog mit Allianz-Mitgliedern und Industrie-4.0-Experten

Pressegespräche auf der SPS: Für einen Pressetermin am Messestand (Halle 5; Stand 160) wenden Sie sich gerne an Felicitas Schurig (OIA_de @berkeleypr.com) für die Terminkoordination.

Unter anderem stehen folgende Sprecher auf der SPS 2023 für Gespräche zur Verfügung:  

  • Ekrem Yigitdoel, Geschäftsführer der Allianz und der Implementation GmbH der Open Industry 4.0 Alliance
  • Ricardo Dunkel, Technical Director der Open Industry 4.0 Alliance

 

Mehr Informationen zur Open Industry 4.0 Alliance auf der SPS 2023 finden Sie auch hier: https://openindustry4.com/events/sps2023/

 

Quellen:

[1] Teilnehmende Partner: AS-Schneider, Bürkert Fluid Control Systems, Conplement, Dunkermotoren GmbH, Endress+Hauser, hilscher, ifm electronic, InterSystems, Kübler, Lenze, M&M Software, Stahl, Weidmüller

[2] https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/library/cyber-resilience-act

[3] https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Publikationen/TechnischeRichtlinien/TR03183/BSI-TR-03183-2.html

 

Über die Open Industry 4.0 Alliance:

Die Open Industry 4.0 Alliance agiert als ein partnerschaftlicher Zusammenschluss führender Industrieunternehmen, die sich pragmatisch an der Umsetzung herstellerübergreifender Industrie 4.0-Lösungen und -Services für Fertigungsanlagen und automatisierte Warenlager beteiligen. In Industrie- und Technologiearbeitsgruppen erarbeiten Branchenexperten Use Cases und setzen diese basierend auf der OI4-Referenzarchitektur technisch um. Diese Lösungen werden zusammen mit Implementierungshilfen in der Community geteilt und auch außerhalb der Alliance verfügbar gemacht. Die Allianz wurde im April 2019 ins Leben gerufen. Der Vereinssitz ist Reinach, Schweiz.

Weitere Informationen: https://openindustry4.com/

 

Pressekontakt:

Open Industry 4.0 Alliance

Felicitas Schurig, Berkeley Kommunikation

Tel. +49 89 747 262 41

E-Mail: oia_de@berkeleypr.com